Reisen als hochsensibler / hochsensitiver Mensch

Reisen als hochsensibler / hochsensitiver Mensch


Dass Reisen und Urlaube nicht nur für sehr sensitive Menschen manchmal anstrengend sein können, ist kein Geheimnis. Viele neue Eindrücke und Begegnungen strömen auf einen ein. Die Reise in ein fremdes Land ist die Reise in unbekanntes Terrain.
Farben, Gerüche, Essen und Trinken, aber auch die Begegnungen mit den Menschen sind meist neu und anders, als man es von zuhause gewöhnt ist. Das kann sehr anregend und spannend, gleichzeitig auch überfordernd sein, wenn man all diese Reize kaum filtern kann. 

Besonders hochsensible Scanner oder die sogenannten High Sensation Seeker überfordern sich hier gerne selbst, weil sie einerseits soviel wie möglich erleben möchten und neugierig sind, andererseits begrenzte Kapazitäten haben und somit dazu neigen, sich permanent selbst zu erschöpfen. Natürlich kann man einfach einen reizarmen Urlaub in einer Berghütte im Allgäu verbringen, was sicherlich vielen HSP auch gut gefallen würde. Hier soll es aber darum gehen, wie HSP gut und mit Benefit verreisen können, ohne am Ende des Urlaubes erschöpfter zu sein als zu Beginn. Es ist nämlich nicht so, dass HSP keine Interesse an fremden Ländern und Kulturen haben. Im Gegenteil. Was sie manchmal hindert oder abschreckt, sind die Strapazen, die eine solche Reise mit sich bringen kann. Hier einige Tipps für eine weniger strapaziöses aber trotzdem intensives Reiseerlebnis.



1. Setzen Sie sich bereits vor und immer wieder während der Reise aktiv mit den Grenzen Ihrer Belastbarkeit auseinander. Nur wenn Sie wissen, was Sie ab welchem Zeitpunkt überreizt, können Sie dem entgegenwirken und einen schönen Urlaub von Anfang bis Ende erleben.


2. Teilen Sie Ihre Grenzen mit! Ihren Mitreisenden, der Familie, dem Partner, der besten Freundin, den Kumpels. Scheuen Sie sich nicht davor und bleiben Sie klar! Sie müssen Ihre Grenzen weder begründen noch Ausreden erfinden – stehen Sie dazu! Es nützt nämlich niemandem, wenn Sie sich nach einem anstrengenden Flug, der Hotelsuche und dem vollen Sight Seeing – Programm abends noch zum Kneipenbesuch überreden lassen, obwohl Ihre Kapazitäten bereits voll ausgeschöpft sind.

3. Erlauben Sie sich Ihre persönliche Belastbarkeitsgrenze! Egal, ob diese von denen der Mitreisenden abweicht. Manchmal ist es schwieriger für einen selbst als für andere, die eigenen Bedürfnisse zu akzeptieren. Sie haben sich wahrscheinlich lange genug für Ihre Mitmenschen zu Aktivitäten durchgerungen, die Sie eigentlich zu viel Kraft kosteten – ohne den Versuch zu starten, einfach einmal um Verständnis zu bitten. Fakt ist: Sie haben ein Recht auf eine schöne und erholsame Zeit! Wenn es für Sie nicht entspannend ist, eine Kneipentour zu machen: Lassen Sie es!


4. Passend hierzu: Ja, es kann sehr viel Spaß machen, hin und wieder getrennte Aktivitäten zu starten. Gehen Sie in den Park oder schlafen Sie eine Runde. Auch dann, wenn der Rest der Familie oder der Freunde noch Anderes vor hat. So sind Sie erholt für neue Abenteuer und können bis zum Ende der Reise körperlich und seelisch mithalten.


5. Verreisen Sie ruhig auch hin und wieder alleine – Das kann eine perfekte Möglichkeit sein, die eigene Belastbarkeit ohne Druck anzutesten: Was gut geht, was manchmal geht, und was gar nicht geht. Lernen Sie sich kennen und erlauben Sie sich, genau so in Ordnung zu sein. So können Sie Ihren Reiseablauf so planen, wie es Ihnen richtig gut tut.Sie wissen beim nächsten Mal viel besser, was Sie brauchen. Davon können auch andere profitieren. Denn Sie haben oft den Blick fürs Außergewöhnliche – fernab der üblichen Touristenrouten. Zudem kann es für HSP manchmal ein riesiges Erfolgserlebnis sein, alleine zu verreisen. Sie werden staunen, welche wunderbaren Erlebnisse Sie haben werden, wenn Sie sich trauen, alleine und nach Ihren eigenen Spielregeln zu handeln! Finden Sie heraus, was Sie erfüllt.



6. Planen Sie die Eckdaten Ihrer Reise vorab, wenn Ihnen das liegt. Damit entlasten Sie sich und sorgen für genügend Puffer/Ruhezeiten. Enge zeitliche Taktungen sind Stress pur – Und das soll nicht der Sinn und Zweck einer Reise sein. Machen Sie sich klar, dass eine Reise eine persönliche und individuelle Angelegenheit ist. Sie müssen nicht jede touristische Attraktion besichtigt haben, um einen schönen Urlaub zu haben.


7. Zu guter Letzt: Wenn Sie die Grenzen Ihrer Komfortzone berühren, was jede Reise automatisch abverlangt, seien Sie stolz auf sich. Verlassen Sie hin und wieder die Angstzone und trauen Sie sich, die Reise zu unternehmen, nach der Ihr Herz ruft!
Ich wünsche Ihnen einen schönen, erholsamen und inspirierenden nächsten Urlaub!

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